15 Juli 2010

Low clearance, high clearance und meine ewige Frage: in welcher Zeitzone bin ich und welche Zeit gilt dort...

Heute also von Gallup, New Mexico, wieder Richtung Norden ins Monument Valley. Wie in den Tagen zuvor bin ich früh raus, um den beginnenden Tag gleich gut auszunutzen und von meinem Hotel bis zum Ziel im Norden von Arizona sind etliche Meilen zu überwinden. Wie schon berichtet, hatte ich mir vorgenommen, das Monument Valley mit seinen berühmten Felsen nach 2009 nun ein zweites Mal zu besuchen. Manche Reiseführer schreiben ja, dass bestimmte Landschaften einen Menschen nach dessen Besuch verändert haben. Ich bin da zwar nicht sicher, aber immerhin hatte mich diese Landschaft sehr beeindruckt und bewegt. Ein zweiter Besuch ist dann zwar meistens nicht mehr so spektakulär, aber trotzdem hat der Platz etwas sehr Anziehendes für mich. Das hat mir auch die lange Anfahrt und die doch recht umständliche Routenplanung erleichtert.

Weils so schön ist: nochmal Monument Valley. Die Felsen erscheinen zu jeder Tageszeit in anderen Rot- und Brauntönen. Da ich zweimal durchgefahren bin, habe ich nun die Mittags- und die Spätnachmittagsfarben.

Anders als im letzten Jahr war ich diesmal schon gegen Mittag dort. Eintritt pro Person wie 2009 lächerliche 5 Dollar. Betrieben wird der Park inklusive Hotel von den Navajo-Indianern, gehört also nicht zum Beispiel zu den Nationalparks. Die Rundfahrt verläuft auf einer Piste, die die Bezeichnung Straße nicht verdient: staubig, sandig, holprig. Empfohlen wird Vierradantrieb und high clearance; also so "hochhackiche" Autos, wie meine Verkäuferin im Reisebüro sagen würde. Da bin ich natürlich bestens ausgerüstet und kann von meinem Auto herabblicken auf all die Leute, die viel zuviel Vertrauen in die Geländefähigkeit ihrer Limousinen, Vans und Kleinwagen (allesamt low clearance) setzen. Ich frage mich wirklich (wie bereits im Vorjahr), was sich Leute dabei denken, mit einem Ford Mustang so eine Piste abzufahren, aber immerhin ist noch jeder wieder aus dem Valley herausgekommen. Leute, wenn ihr nach Amerika kommt, einen Mietwagen nehmt und das Monument Valley einplant, dann investiert die paar mehr Euro in ein kleines SUV und habt Spaß hier. Denn dass, was ihr mit einem Chevrolet Cobalt (or similar - wie es im Autovermieter-Prospekt heißt) spart, zahlt ihr bei der Navajo-Rundfahrt mit deren Geländefahrzeugen drauf. Die kostet nämlich pro Person 45 Dollar (kurze Strecke) oder 75 Dollar (lange Strecke). Und jetzt ist auch klar, warum der "Grundeintritt" so billig ist: der Rest wird mit Zusatzleistungen hereingeholt. Zum Glück ist man auf diese nicht unbedingt angewiesen und ich konnte mit meinem Auto wunderbar, wenn auch ziemlich durchgeschüttelt, die Route gleich zweimal nehmen - weils so schön war.
Nach dem Monument Valley und meiner Fahrt zum nächsten Schlafplatz in Page, Arizona, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass die Uhren hier nun doch wieder eine Stunde nachgehen als in New Mexico, was ja weiter östlich liegt. Ich komme vielleicht noch dahinter, was die Lösung ist. Jedenfalls wurde mir gestern beim Tanken (auch in Arizona), die gleiche Zeit ausgewiesen wie in New Mexico im Hotel. Und heute abend geht meine Uhr eine Stunde vor...

So "holperig" wie die Landschaft im Großen sind die Pisten im kleinen. Trotzdem sind die Touristen mit derartigen Autos hier unterwegs...

1 Kommentar:

Mirko hat gesagt…

Hallo Michael,
Google Earth gibt einem den Ansatz eines Eindrucks von der überwältigenden Landschaft im Monument Valley. Muss beeindruckend sein, das live zu sehen.
Bei dem Problem mit den Zeitzonen hilft wohl nicht mal eine Funkuhr.
"Wenn ich Ihnen nur einen Ratschlag mit auf den Weg geben dürfte, er würde Sonnencreme lauten. Der langfristige Nutzen von Sonnencreme ist wissenschaftlich erwiesen."
Machet jut
Mirko